Bike Citizens - Freude am Radfahren

Wie kann das Radfahren in der Stadt sicherer und attraktiver gestaltet werden? Diese Frage stellt man sich natürlich nicht nur bei der Dashfactory GmbH. Bereits 2011 hatten zwei Fahrradkuriere die Vision, Radfahren in der Stadt einfacher zu gestalten. Aus der ursprünglichen Idee, ihren Wegschatz als Fahrradkuriere mit ihren Kolleg*innen zu teilen, wurde eine Navigations-App für alle urbanen Radfahrerinnen und Radfahrer. Dazu kam die Smartphone-Halterung „FINN“, welche das Nutzen der App am Fahrradlenker erleichtert. Heute denkt man noch viel weiter und ist auf dem besten Weg, Städte fahrradfreundlicher zu gestalten und die Verkehrswende zu unterstützen. Aber der Reihe nach: In diesem Artikel wird  das Grazer Fahrrad-Unternehmen „Bike Citizens“ vorgestellt. Mit einem Blick in die Vergangenheit, einer Vorstellung der aktuellen Produkte und einem Ausblick in die Zukunft. 
~ Der Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Bike Citizens Mobile Solutions GmbH

Urbanes Radfahren

Die Geschichte von „Bike Citizens“ beginnt in Budapest. Bei einer Reise in die ungarische Hauptstadt nahmen die beiden Gründer an einer Meisterschaft für Fahrradboten teil. Schnell wurde klar, dass man in einer fremden Stadt nicht alle Fahrradwege und Straßen kennt, wie es in der Heimatstadt der Fall ist. Entweder man fährt nach Gefühl oder man muss sich auf ein Navigationsgerät verlassen. Es gibt allerhand Navigations-Lösungen für Autos und Fußgänger, aber eine spezielle Fahrrad-Navigations-App war zu dieser Zeit eher Mangelware. So war die Lücke gefunden, die es zu füllen galt. Eine nur auf Radfahrende ausgerichtete Navigations-App, die sich an die Bedürfnisse und Fahrweise des Besitzers oder der Besitzerin anpasst. Damit im Hinterkopf, wurde im Jahr 2011 das Start-up „BikeCityGuide“ gegründet. Die erste Version der App richtete sich daher ursprünglich eher an Fahrradkuriere, um deren Fahrt durch die Stadt zu erleichtern und sie fahrradfreundlich ans Ziel zu bringen. Doch durch die hohe Nachfrage entschied man sich im Jahr 2015 den Namen zu ändern und damit offen für alle Radfahrenden in der Stadt zu werden: „Bike Citizens“ war geboren. Mit der Namensänderung kam auch die heutige Firmenphilosophie dazu: Der zu Deutsch „Fahrrad Bürger“ ist jeder und jede, die im Fahrrad mehr sieht als ein Fortbewegungsmittel. Der die Begeisterung am Fahrradfahren auch als Lösung für die Stadtentwicklung sieht und damit die urbane Lebensqualität verbessert. Ein „Bike Citizen“ liebt die Freiheit, Unabhängigkeit und Freude am urbanen Radfahren und dieses Lebensgefühl soll geteilt werden.
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Die Gründer Andreas Stückl (links) und Daniel Kofler (rechts) sagen: „Wie sahen das Bedürfnis, anderen die schönen Seiten des Radfahrens zu vermitteln.“ Das Konzept geht auf. Das heute zehn Jahre junge Unternehmen hat mittlerweile neben dem Firmensitz in Graz eine Tochter GmbH auf deutschem Boden in Berlin. Die heute bestehenden 35 Mitarbeiter sehen sich selbstverständlich als urbane Biker und so ist „Bike Citizens“ ein Unternehmen von Radfahrenden für Radfahrende. Die Philosophie "smarter statt länger" wird auch als Lebensgefühl ins Büro übertragen. So wurde bereits 2015 beschlossen, nur vier Tage in der Woche zu arbeiten und sich den Freitag frei zu nehmen. So kam man von der typischen Gründer-Arbeitszeit von 60-70h pro Woche weg und erreichte einen organisierten, kreativen Workflow, dessen Erfolg ihm Recht gibt. Team-Events wie gemeinsames Frühstücken oder Workouts zeigen, dass trotz der bis heute erreichten Größe, noch immer die Arbeitsatmosphäre eines Start-Ups herrscht.

Doch nun zu den Produkten von „Bike Citizens“ und zunächst zur gleichnamigen App, welche bereits mehr als 800.000 mal heruntergeladen wurde. Die Primärfunktion ist und bleibt die Fahrradnavigation und das Finden von Routen. Nach Eingabe des Start- und Zielpunktes, kann man je nach Fahrtempo zwischen schneller, normaler und gemütlicher Route wählen. Außerdem gibt es die Option Asphalt zu bevorzugen oder auch einzelne Schiebestrecken zu tolerieren. Mit der Angabe ein E-Bike oder Pedelec zu fahren, nimmt die App automatisch auch Routen mit mehr Steigungen in Kauf. Somit kann man die Strecke super personalisieren und wird immer fahrradfreundliche Strecken nutzen.
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Zum 10-jährigen Jubiläum im Jahr 2021 wurden grundlegende Updates eingeführt, die die App schneller, zuverlässiger und nutzerfreundlicher machen. Außerdem wurde das Karten- und Preismodell verändert. So wechselte man von einer einmaligen Bezahlung pro Karte und Stadt, beziehungsweise einer Einmalzahlung für die Karten aller Städte, zu einer weltweit kostenfrei verfügbaren OpenStreetMap und einem kostenpflichtigen Abonnement für mehr Zusatz-Funktionen. Nach dem Download der App kann also jeder Nutzer und jede Nutzerin die Navigation und das Tracking überall auf der Welt kostenfrei nutzen. Wer Routenplanung mit mehreren Zwischenstopps, eine Audio-geführte Navigation und Karten zusätzlich offline nutzen will, muss die App auf eine Premium-Mitgliedschaft upgraden. Das kostet 3,50€ im Monat oder reduzierte 28€ pro Jahr. Zusätzlich kann man mit „Bike Citizens Premium“ auch besondere Orte auf der Karte hervorheben, sogenannte Tags erstellen und setzen. Außerdem werden die gefahrenen Rad-Kilometer in Heatmaps dargestellt. Das bedeutet, innerhalb der Stadtkarte werden alle gefahrenen Strecken farblich hervorgehoben. Je öfter man eine Strecke fährt, desto deutlicher wird diese Markierung. Im eigenen Profil werden dann alle Aktivitäten mit Distanz sowie Zeit gespeichert und entsprechend Achievements (Erfolge) freigeschalten. Wer kein Geld für die Premium Mitgliedschaft ausgeben will, kann mit einer Registrierung in der App den sogenannten „Kostenlosen Premium-Bereich“ nutzen. Das heißt, in einem Umkreis von 7 Kilometern, um einen selbstgewählten Ort, können alle Premiumvorteile genutzt werden. Mit etwas Glück könnte die Premium-Nutzung der App aber auch von deiner Stadt oder Region gesponsert sein. So ist es zum Beispiel in Hannover und Bremen der Fall, wo Kampagnen für mehr Radfahren alle Vorteile der App kostenfrei zu Verfügung stellen. Diese Städtekooperationen sind Teil der Zukunftsvision von „Bike Citizens“, auf die im letzten Abschnitt eingegangen wird. Um das Radfahren und die Community noch mehr zu Unterstützen gibt es in der App den „Bike Citizens Plaza“. Dort findet man Informationen über Fahrrad-Events, Kampagnen, Petitionen oder auch Artikel aus dem eigenen fahrrad-Magazin „Urban Independence“. Den Umkreis der relevanten Mitteilungen kann man hier regional begrenzen oder auf die ganze Welt ausweiten. Die App hilft außerdem neue Orte in einer Stadt zu entdecken. Es werden beispielsweise Fahrradtouren und Sehenswürdigkeiten vorgeschlagen, die perfekt für die Erkundung mit dem Rad geeignet sind.

Aber wie kann man die Navigation ohne komplizierten Anbau einer Halterung am Fahrradlenker nutzen und ohne sich mit dem Handy in der Hand strafbar zu machen? Dafür hat „Bike Citizens“ mit Ihrem zweiten Produkt schon im Jahr 2013 eine universelle Lösung gefunden. Die Smartphone-Halterung „FINN“. Sie ist mit jedem Lenker und Smartphone kompatibel. Der „FINN“ ist im Handumdrehen am Lenker angebracht und passt in jede noch so kleine Tasche. Das starke Silikonmaterial ist strapazierfähig und soll sogar bei Mountainbike-Downhill-Fahrten das Handy halten. Mit unterschiedlichen Farben und der Möglichkeit des Brandings hat man ein perfektes Ergänzungsprodukt gefunden, welches weltweit schon über 1.000.000 mal verkauft wurde. Mit dem Kauf eines „FINNs“ bekommt man übrigens drei Monate „Bike Citizens Premium“ geschenkt.  

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Ein weiters erwähnenswertes Produkt der „Bike Citizens“ ist das Fahrrad-Magazin „Urban Independence“. Hier berichten eigene internationale Autoren aber auch Experten und Gastautoren über relevante Themen des Radfahrens in der Stadt. Es soll ein möglichst nahes, echtes und unabhängiges Bild der urbanen Radkultur dargestellt werden. Wobei natürlich deutlich Partei für das Radfahren als Kernelement urbaner Mobilität bezogen wird. Die Resorts reichen von praktischen Themen wie Produkte & Trends oder Tipps & Technik zu Freizeitthemen wie Wegschatz & Reisen und Events & Fahrradkultur. Auch das für die urbanen Biker wichtige Resort Politik & Stadtplanung darf nicht fehlen. Mit dem Magazin und einer zusätzlichen Online-Präsenz in sozialen Medien sorgt „Bike Citizens“ für tolle Unterhaltung und tiefgreifende Information, die nicht nur für selbst erklärte Fahrrad-Bürger lesenswert ist.           
Insgesamt ergeben sich zahlreiche Vorteile für den Fahrradfahrer oder die Fahrradfahrerin, wenn sie „Bike Citizens“ Produkte nutzen. Die personalisierte Fahrrad-Navigations-App zeigt ihnen den Weg, das Smartphone ist dabei immer sicher am Lenker positioniert und in der Pause können sie sich im Magazin über ihre Lieblingsthemen informieren. Doch das Ziel der „Bike Citizens“ ist es längst nicht mehr, nur ihre primären Produkte zu verkaufen. Die Technologie hinter der App soll zukünftig helfen, Städte lebenswerter zu machen und die Radkultur verbreiten. Wie die Zukunftsvision der „Bike Citizens“ funktioniert, folgt hier im letzten Abschnitt des Artikels. Es geht um einen Mix aus Radfahren, Urbanisierung und Digitalisierung.

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„Bike Citizens Analytics“ ist ein GPS-Datenanalyse Tool, welches Städte bei zukünftiger Verkehrsplanung unterstützen soll. Dafür werden ausschließlich die anonymisierten Bewegungsdaten der App-Nutzer benötigt. Das Projekt existiert schon seit 2017 und soll langfristig einen Einblick in das Radverkehrsverhalten sowie die Planung neuer Infrastrukturprojekte ermöglichen. Mit dem Erfolg von fahrradfreundlichen Städten wie Amsterdam oder Kopenhagen, gilt es als bewiesen, dass über 30% Fahrradanteil im Modalsplit der Verkehrswege die Lebensqualität in der Stadt deutlich anheben. Daher sind viele Städte und Gemeinden bereit, in den Ausbau oder zunächst in die Analyse der Radverkehrs zu investieren. Das Analyse Tool zeigt die Stadt aus Fahrradperspektive, abgebildet als Heatmap. Wie viele Biker sind mit welcher Geschwindigkeit unterwegs? Wo müssen Radfahrende lange warten? Welche Wege werden fast, bis gar nicht benutzt und müssten geöffnet werden? Wo müsste man Lücken des Wegenetzes schließen? All diese Fragen sollen mit der Visualisierung von „Bike Citizens Analytics“ beantwortet werden und Aufschluss für zukünftige Stadtplanung liefern. Außerdem kann mit dem Tool der Erfolg von Maßnahmen überprüft werden, da der Unterschied in den gemessenen Daten erkenntlich gemacht werden kann. Das große Ziel ist es, den urbanen Raum fahrradfreundlicher zu gestalten, denn die Lebensqualität einer Stadt kann man laut den Gründern daran messen, wie viele Familien, Frauen und Kinder mit dem Fahrrad unterwegs sind.      
Die grundlegende Technologie sollte nun klar sein. Richtig interessant für die Verbesserung des Stadtklimas, wird es bei der Kooperation von „Bike-Citizens“ mit verschiedenen Städten und deren Fahrrad-Kampagnen. Wie im Abschnitt zur App schon beschrieben, finanzieren verschiedene Institutionen in Städten oder Regionen Kampagnen wie „Bremen – BIKE IT“, „Region Hannover umsteigen:aufsteigen“ oder „Bike to School“ in Osnabrück die Nutzung der Premiumversion in dieser Region. Auch die Städte Dortmund und Mainz sind mit an Bord. Für beide Parteien ist es eine Win-Win-Situation, denn die Bürger können die Navigation nutzen, ihre Fahrradtouren aufzeichnen und Teil der Community werden. Und die Städte und Regionen erhalten die anonymisierten Radverkehrsdaten. Gleichzeitig werden Projekte zur Steigerung des Radverkehrs realisiert. Challenges sollen helfen, mehr Menschen zum Radfahren zu motivieren. So wird man mit dem „Bike Benefit“ Programm in Hannover für das Sammeln von Fahrradkilometern in der App belohnt. Erreichte Punkte können dann gegen Gutscheine, Preise oder Rabatte, zum Beispiel beim Friseur, eingetauscht werden. Damit unterstützt man gleichzeitig die klimafreundliche Mobilität und die regionale Wirtschaft. Mit „Bike to Work“ hat man außerdem eine Kampagne an Bord, die spielerisch das klimafreundliche Pendeln unterstützen soll.       

Bike for Benefits Werbung Eine weitere interessante Kampagne bietet „Bike Citizens“ mit dem Projekt „Ping if you care!“ an. Hier können Nutzer und Nutzerinnen der App über einen am Lenker angebrachten Knopf prekäre Verkehrssituationen oder gefährliche Stellen markieren. Über GPS-Tags wird die Stelle dann in der Karte verzeichnet. Im Jahr 2017 lief dazu ein Pilotprojekt in Brüssel, um die Technologie zu testen. Der Stadt standen am Ende des Zeitraums Daten zu möglichen Gefahrenstellen zu Verfügung.

Fazit: Das Unternehmen „Bike Citizens Mobile Solutions GmbH“ lebt die urbane Fahrradkultur. Mit Ihren Produkten wollen sie einen Perspektivwechsel in Sachen urbaner Mobilität anstoßen. Die Navigations-App und die Smartphone Halterung „FINN“ sind dabei nur der Anfang. Zukünftig kann man also noch viel von den Grazer „Bike Citizens“ erwarten.

Foto Copyright: Marion Luttenberger und Bike Citizens

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit "Bike Citizens Mobile Solutions GmbH".
Im Urban Independence Magazin von Bike Citizens wurde im Gegenzug ein Artikel über Dashbike veröffentlicht:
- https://www.bikecitizens.net/de/dashbike-eine-dashcam-fuers-fahrrad-und-die-hoffnung-auf-ein-besseres-miteinander/
Weitere Links:
- https://www.bikecitizens.net/de/
- https://www.instagram.com/bike_citizens/

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