Fahrrad Diebstahl – Wie kann Ich mich am effektivsten Schützen?

Es ist traurige Realität für alle Fahrradfahrer und Fahrradfahrerinnen: Zweiräder und ihre Einzelteile werden ständig und unter jeglichen Umständen gestohlen. In Deutschland laut Statistik ein Fahrrad aller zwei Minuten! Nähert man sich dem Thema Fahrraddiebstahl in der heutigen Zeit, wird also ein Perspektiv-Wechsel benötigt. Wenn ein hundertprozentiger Schutz ausgeschlossen ist, stellt sich eher die Frage, wie der Diebstahl am effektivsten vorgebeugt, beziehungsweise verhindert werden kann. Insgesamt möchte man sein liebstes Stück doch nur beschützt wissen. Ob mit Super-Schloss, modernen Gadgets oder extra Fahrrad-Versicherung, der folgenden Artikel ist eine Sammlung von Möglichkeiten sein Fahrrad effektiv vor Diebstahl zu schützen.

Mehr Schlösser Mehr Sicherheit?

Zu Beginn die aktuelle Statistik, um das allgegenwärtige Problem der Fahrraddiebstähle zu verdeutlichen. Im Jahr 2020 wurden etwa 260.000 Fahrräder als gestohlen gemeldet. Es ist zwar ein Rückgang seit dem Jahr 2015 zu verzeichnen (in dem noch 330.000 Räder gestohlen wurden), doch der durchschnittliche Wert der Räder steigt und damit auch der verursachte wirtschaftliche Schaden durch Diebstähle. Vor 10 Jahren war ein geklautes Rad durchschnittlich 410€ wert, im letzten Jahr waren es schon 720€. Außerdem muss bedacht werden, dass die Zahlen nur die angezeigten Diebstähle darstellen und die Dunkelziffer der verschwundenen Fahrräder weitaus höher ist. Sachsen ist dabei das einzige Bundesland, in dem die Zahlen noch ansteigen. Mit Leipzig als unrühmlicher Hauptstadt der Rad-Diebstähle. Hier werden laut Statistik 1.700 Fahrräder pro 100.000 Einwohner gestohlen. Andere Fahrradstädte wie Münster und Bremen liegen aufgrund ihrer großen Anzahl an Radfahrenden ebenfalls weit vorne in der Statistik. Ein großes Problem ist dabei die Aufklärungsquote. Allgemein werden bei weniger als 10% der Fahrraddiebstählen der Täter oder das Diebesgut gefunden. In Großstädten sind es sogar nur 5%, in Berlin beispielsweise nur 3,9%! Im Vergleich liegt die Aufklärungsquote bei Automobildiebstählen bei fast 30%. Eine erste, nicht ganz ernstzunehmende Maßnahme kann also sein, das Fahrrad so farbenfroh wie möglich zu gestalten, um die Fahndung im Falle eines Diebstahls zu erleichtern. Auch sein Fahrrad nicht zu putzen, soll ausreichen, um sich gegen Gelegenheits-Diebe zu schützen. Maßnahmen die gegen Kleinkriminelle, die das schnelle Geld suchen, hilfreich sind, nützen gegen organisierte Gruppen oder trainierte Täter jedoch längst nicht. Nimmt man die organisierte Kriminalität als Maßstab, wäre es bereits fahrlässig, sein Fahrrad am Bahnhof, der Uni oder am Schwimmbad zu parken. Man muss davon ausgehen, dass es jederzeit gestohlen werden kann, wenn es lange unbeaufsichtigt öffentlich geparkt ist.

auf der Suche nach einem Stellplatz

Der naheliegendste Ansatz, zur Sicherung eines Fahrrads ist selbstverständlich das Fahrradschloss. Hier gilt die weit verbreitete Faustregel: Das Schloss sollte 10% des Radpreises kosten. Wenn das Fahrrad beispielsweise 700€ kostet, ergibt ein Schloss für 70€ Sinn. Doch bei einem E-Bike, dass mehr als 2000€ kostet, wird die Anwendung der Faustregel schon schwieriger. Es müssen also andere Maßstäbe zu Rate gezogen werden. Man könnte meinen, je größer und teurer das Schloss, desto höher ist der Effekt der Abschreckung vor Gelegenheits-Dieben. Doch haben spezialisierte Diebe mehr als zehn ruhige Minuten am Bike, können sie auch jedes noch so teure Schloss knacken. Es sollten deshalb immer einige Grundsätze befolgt werden, die das Fahrrad unabhängig vom Schloss schützen. Solange es an einen festen Gegenstand angeschlossen ist, kann es beispielsweise nicht direkt weggetragen werden. Befindet sich das Rad außerdem an einem gut einsehbaren öffentlichen Platz, verringert das die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahls. Auch kann es helfen den Abstellort Regelmäßig zu ändern, um Dieben keine Routine anzubieten. Wenn der Schließzylinder des Schlosses nach unten zeigt, erschwert das ein Aufbrechen des Schlosses mit Picking Werkzeugen. Ein zusätzliches Schloss für Laufräder und Sattel kann weiterhin einen zu leichten Einzelteil-Diebstahl verhindern. Sind beide Schlösser zusätzlich von unterschiedlichen Firmen, kann es auf bestimmte Schlösser spezialisierte Diebe abschrecken. Man kann also erkennen, dass bereits einfachen Maßnahmen unabhängig vom Schloss Wirkung zeigen. Doch andererseits muss man ebenfalls wissen, dass Profis jedes Schloss in wenigen Minuten knacken können. Als Konsequenz hängt die Wahl des Schlosses neben dem Preis-Leistungsverhältnis auch von Flexibilität in der Anwendung und dem Gewicht ab. Ein Faltschloss bietet beispielsweise einen relativ hohen Schutz mit einer mittelmäßigen Flexibilität. Es ist dafür oft schwer und teuer. Ein Kettenschloss ist einfacher in der Handhabung, jedoch nicht so sicher und sehr schwer. Das Kabelschloss ist das flexibelste und leichteste Schloss, bietet dafür keine wirkliche Sicherheit, da es mit einem herkömmlichen Bolzenschneider zertrennbar ist. Ein Rahmenschloss ist eine großartige integrierte Wegfahrsperre für kurze Aufenthalte, beispielsweise im Bäcker. Dasselbe trifft auf Mini-Kabelschlösser zu, diese passen auch bei einer Rennradtour in die Trikottasche und benötigen kein Schlüssel. Einige moderne E-Bikes wie das „Vanmoof S3“ haben bereits ferngesteuerte Schließmechanismen, welche über das Smartphone oder mithilfe der Eingabe eines drei-stelligen Codes am Lenker entsperrt werden können. Über den Akku des E-Bikes wird gleichzeitig sichergestellt, dass immer genügend Restenergie für das Schließ- und Alarmsystem vorhanden ist. Das vermeintlich sicherste Schloss ist das Bügelschloss. Dieses ist jedoch nicht überall problemlos benutzbar und unflexibel. Ein Kompromiss zum sicheren Anschließen wäre daher ein Bügelschloss durch das hintere Laufrad, in Kombination mit einem Kabelschlosses durch das vordere Laufrad und den Sattel. Das Textil-Schloss „Tex-Lock“ kombiniert beispielsweise ein Bügelschloss mit einem beschichteten Textil-Kabel, wie eben beschrieben. Es ist flexibel in der Anwendung, beschädigt das Fahrrad nicht und die unterschiedlichen Schichten machen es relativ sicher.

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Soll der Schutz zusätzlich erhöht werden, wäre ein Alarmsystem für das Fahrrad eine Option. Sie reagieren ähnlich wie eine Auto-Alarmanlage auf Bewegung, wenn sie davor nicht ausgeschaltet wurden. Ein Alarm kann aber auch manipuliert werden und ist in vielen Fällen abhängig von der Zivilcourage der Passanten. Unterschieden wird in externen Alarm, also eine Alarmanlage, die separat ans Fahrrad angebracht ist. Diese kostet meist nur ca. 50€. Und internen Alarm, also ein Alarmsystem innerhalb des Fahrradschlosses. Dieses kann unauffälliger sein, kostet aber über 100€. Auch Rahmenschlösser mit Alarm und App-Steuerung, wie das „I LOCK IT“ gibt es bereits. Eine zusätzliche Erweiterung wäre ein GPS-Sensor, der mithilfe des Mobilfunknetzes zu jeder Zeit die aktuelle Lage das Fahrrads aufzeigt. Sobald der Alarm los geht, beziehungsweise das Fahrrad ohne Öffnung in der App benutzt wird, bekommt der Besitzer eine Benachrichtigung. Der „Bike-Trax“ GPS-Tracker wird beispielsweise in den Motor des E-Bikes verbaut und ist damit für einen möglichen Dieb nicht direkt sichtbar. Er kostet aber auch stolze 200€ und ist damit ein größeres Investment in die Diebstahlsicherheit.      
Da Langfinger gerne auch gezielt Einzelteile von teuren Rädern stehlen, kann eine zusätzliche Einzelteil-Sicherung Sinn ergeben. Egal ob italienischer Ledersattel, die neuen Laufräder und Pedalen oder der E-Bike Akku, diese Teile können schnell abmontiert werden. Dagegen helfen Schraubenkopf-Abdeckungen wie von „Pitlock“ oder „Hexlox“ (siehe nächstes Bild). Diese verschließen das Innensechskant-Profil der Schrauben mit einem einzigartigen Schrauben-Profil und machen es so unmöglich die Verschraubung mit einem herkömmlichen Inbusschlüssel zu lösen. Es gibt ebenso Schnellspanner mit einer sicheren Verschraubung, diese sind selbstverständlich entsprechend teurer als herkömmliche Bauteile. Jede Einzelteil-Sicherung kann ausschließlich mit dem passenden individuellen Schlüssel abgenommen werden. Dieser sollte im Fall einer Panne immer mitgeführt werden, da es ansonsten schwierig werden kann, beispielsweise ein Rad zu wechseln. Bei Verlust des Schlüssels kann nur über den Code auf einer mitgelieferten Karte ein exakt passender Ersatz-Schlüssel bestellt werden. Abhilfe zur Sicherung von Einzelteilen können auch andere unkonventionellere Methoden schaffen. So wäre es auch möglich das Innensechskant-Profil der Schraube mit einem kleinen Magneten zu blockieren. Dafür muss aber im Fall einer Panne jederzeit ein starker Magnet zum Lösen der Verschraubung mitgeführt werden. Ebenfalls könnte man Schraubenverschlüsse einfach zuspachteln, doch damit wird der Radwechsel im Falle einer Panne noch schwieriger. Eine letzte Möglichkeit Einzelteile sicher am Rad zu fixieren ist Schraubensicherungskleber wie „Loctite“. Dieser verklebt die Schraube im Gewinde und sie kann anschließend nur unter hoher Temperatur wieder gelockert werden.

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Als Zwischenfazit kann man sagen, dass Fahrradschlösser, Gadgets wie GPS-Tracker und Alarmanlagen sowie Einzelteilsicherung das Risiko eines Diebstahls definitiv senken. Dagegen stehen jedoch die Statistiken, die zeigen, dass Fahrraddiebstähle trotz Absicherungen zu jeder Zeit an jedem Ort passieren können. Für eine Absicherung des materiellen Werts des Fahrrads kann daher die Versicherung sorgen. Ob mit Hausratversicherung, Fahrrad-Zusatzklausel oder einer eigenen Fahrradversicherung, auf folgende Dinge sollte man unbedingt achten:            
Zuerst gilt es die Hausratversicherung bezüglich der Absicherung eines möglichen Fahrraddiebstahls zu checken. Oftmals ist der Wiederbeschaffungswert (selten der Zeitwert!) nur mit einem geringen Prozentsatz der gesamten Versicherungssumme abgesichert. Also sollte überprüft werden, welcher Fahrrad-Wert versichert ist und ob Summe und Prozentsatz dem Wert des Fahrrads entsprechen, um eine Unterversicherung zu vermeiden. Weiterhin ist in der Hausratsversicherung oft nur der sogenannte Einbruchsdiebstahl versichert. Also das Stehlen von Gegenständen aus verschlossenen Räumen wie Keller, Abstellraum oder Wohnung. Bei Diebstahl auf der offenen Straße handelt es sich um einfachen Diebstahl, für den häufig eine Zusatzklausel in der Hausratsversicherung notwendig ist. Sollte eine solche Fahrrad-Klausel vorhanden sein, wie es bei ca. der Hälfte aller Versicherungsverträge der Fall ist, gilt es auch hier die genauen Bedingungen zu kennen. Gibt es eine Vorschrift für die Art des benutzten Fahrradschlosses und des Abschließens in der Öffentlichkeit? Wie hoch ist eine mögliche Selbstbeteiligung oder gibt es eine Nachtklausel, die besagt, dass das Fahrrad während der Nachtruhe immer Zuhause abgeschlossen sein muss? Um im Falle eines Diebstahls sein Geld von der Versicherung zu bekommen, sollte man das „Kleingedruckte“ gut kennen.     
Steigt die Prämie der Hausratversicherung durch eine Fahrradklausel beziehungsweise das Anheben der Versicherungssumme stark an oder reich der Prozentsatz nicht aus, um ein hochklassiges Bike zu decken, wäre es vielleicht sinnvoller direkt eine Fahrradversicherung abzuschließen. Doch auch dabei sind einige Dinge zu beachten. Zunächst unterscheidet sich der Umfang des Versicherungsschutzes der Anbieter und damit natürlich auch der Preis. Hier gilt es also den Schutz der Fahrradversicherung direkt mit der vorhandenen Hausratversicherung abzugleichen. Grundsätzlich ist meist der Einfache- und Einbruchsdiebstahl und zusätzlich auch der Teildiebstahl versichert. Hinzu kommen optional Schutz vor Vandalismus beziehungsweise Raub und Plünderung, diese Komponenten sind allerdings oft günstiger in der Hausratsversicherung enthalten. Es könnte sich auch ein Rundumschutz anbieten, der ähnlich wie eine Vollkasko bei Autos, zusätzlich zum Diebstahlschutz jegliche Schäden durch Unfälle und Stürze sowie Unwetter und menschengemachte Katastrophen abdeckt. Sollte ein ausreichender Diebstahlschutz innerhalb der Hausratversicherung vorliegen, kann es sich andererseits jedoch lohnen, nur den Unfallschutz zu buchen. Bei E-Bikes und Pedelecs bietet es sich ebenfalls an, den Akku extra zu versichern, solange er nicht fest im Rad verbaut ist. Insgesamt ist der Preis der Fahrradversicherung aber nicht nur von der Leistung und Laufzeit abhängig. So wird das Versichern in der Stadt deutlich teurer ausfallen als das Versichern desselben Fahrrads auf dem Land. Auch Alter und Preis spielen selbstverständlich eine Rolle, so ist die Höchstgrenze für normale Fahrräder oft bei 6000€ und für E-Bikes bei 10.000€. Eine Verwendung im Sport ist zusätzlich häufig ein Ausschlussgrund oder es ist ein Aufschlag zur Versicherungsprämie notwendig.             
Letztendlich kommt es auf die Abstimmung der Verträge, das Wissen über Zusatzbedingungen und die persönliche Risikobereitschaft an. Besitzt man beispielsweise mehrere Fahrräder oder will die Räder der ganzen Familie versichern, kann es sich lohnen das teuerste Rad mit Fahrradversicherung abzusichern und die restlichen über die Hausratversicherung mit Zusatzklausel laufen zu lassen. Wem all die Bedingungen und Zusatzklauseln zu viel werden, kann sich auch nach einem Fahrrad mit integrierter Versicherung umschauen. Der niederländische Fahrradhersteller „Vanmoof“, der eben schon wegen seines innovativen integrierten Fahrradschloss erwähnt wurde, verspricht beispielsweise für einmalig 348€ drei Jahre lang Diebstahl-Garantie auf ihre Fahrräder. In 70 Prozent der Fälle wird das gestohlene Fahrrad innerhalb von zwei Wochen von den sogenannten „Bikehuntern“, dank im Rahmen verbauter SIM-Karte mit GPS-Tracker, wiederbeschafft. Innerhalb des Versicherungsschutzes können die „Bikehunter“ das Fahrrad drei Mal zurückholen, oder man bekommt bis zu drei Mal ein komplett neues Fahrrad. Zusätzlich kann man in einigen Städten einen Wartungsdienst zur Garantie dazu buchen, dieser Rundumservice kostet für drei Jahre einmalig 590€. Die belgische Firma „Cowboy“ vertreibt ebenfalls ihre E-Bikes mit einer extra Fahrradversicherung, welche auch einen Kundensupport und Diebstahlbenachrichtigung per App enthalten kann.

Fahrrad sicher abstellen

Wie bereits mehrmals erwähnt, bleibt das Risiko eines einfachen Diebstahls beim Abstellen auf öffentlichen Plätzen oder eines Einbruchsdiebstahls aus dem Keller allgegenwärtig. Hier also das Vorgehen für den Fall der Fälle:     
Der Diebstahl muss unbedingt binnen 48 Stunden der Polizei gemeldet werden. Ansonsten könnte der Versicherungsschutz entfallen. Die Versicherung sollte auch als nächstes vom Diebstahl erfahren. Angaben zum Ort und der Zeit des Diebstahls, zu möglichen Einbruchsspuren und dem geknackten Schloss sind dabei nötig. Die Versicherung fordert in seltenen Fällen eine Bestätigung, dass das Rad nicht in einem lokalen Fundbüro abgegeben wurde. Zusätzlich könnten Websites wie „Fahrradklau.de“ oder „ebay-Kleinanzeigen“ nach dem geklauten Fahrrad durchsucht werden.  
Für den Fall eines Diebstahls und der damit zusammenhängenden Bürokratie mit Anzeige und Versicherungsanspruch, kann es sich lohnen das Fahrrad zu Registrieren beziehungsweise einen Fahrradpass zu erstellen. Die Registrierung wird kostenlos angeboten und ist eine Erfassung der Fahrraddaten und des zugehörigen Eigentümers. Der digitale Fahrradpass über die Fahrradpass-App der Polizei kann den Prozess noch weiter beschleunigen. Mit Angabe der Rahmennummer, Hersteller und Modell sowie Fotos des Fahrrads, können die Daten im Falle eines Diebstahls direkt an die Polizei sowie die Versicherung weitergeleitet werden. Der Eigentümer kann also zweifelsfrei nachgewiesen werden und das Rad kann direkt zurückgegeben werden, sollte es wieder auftauchen. Eine weiter Möglichkeit ist die Fahrradcodierung, die vom ADFC oder der Polizei für 8€ bis 20€ angeboten wird. Hierbei wird ein EIN-CODE (Eigentümer-Identifikations-Nummer) Nach Wohnort, Adresse und Namen erstellt und somit kann ein codiertes Fahrrad genau einem Besitzer zugeordnet werden. Die Codierung wird mithilfe einer Folie auf den Rahmen angebracht oder mit einem Gravurgerät oder einer Stahlnadel in den Rahmen geschrieben. Das Rad kann somit nach einem Fund direkt zugeordnet werden. Die Codierung erschwert zusätzlich den Weiterverkauf, jedoch kann die Codierung auch entfernt bzw. verfälscht werden, weshalb die Maßnahme nicht wirklich als Diebstahlschutz gezählt werden kann.

angeschlossene Fahrräder

Fazit: Es gibt keine universelle Lösung sein Fahrrad vor Diebstahl zu schützen. Es ist und bleibt die Entscheidung des Fahrradfahrenden, wie viel Risiko beim Parken eingegangen wird. Was für einen materiellen oder auch emotionalen Wert hat das Bike? Wie wird es benutzt? Steht es häufig unbeobachtet an öffentlichen Plätzen? Wie gut ist der aktuelle Versicherungsschutz? All diese Fragen tragen dazu bei, wie gut das Fahrrad gesichert werden sollte. Wenn man mit einem sieben Kilogramm schweren Rennrad unterwegs ist, macht es sicherlich keinen Sinn zusätzlich ein zwei Kilogramm schweres Schloss mitzuführen und nach der Ausfahrt sollte das professionelle Sportgerät nicht im Hof oder der Garage geparkt werden, sondern sicherheitshalber die gesamte Zeit in der Wohnung oder dem Haus aufbewahrt werde. Diese zwei Extremfälle sollen verdeutlichen, dass man in Sachen Diebstahlschutz vieles richtig aber auch einiges Falsch machen kann. Schlussendlich ist der effektive Schutz des Fahrrades eine Abwägung zwischen der Flexibilität und der Wirksamkeit der Maßnahmen sowie der damit verbundenen Kosten, im Zusammenhang mit Wert und Nutzung des Fahrrades.

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