Erfahrungen im Radverkehr - Interview mit Björn

Gefahrensituationen auf dem Fahrrad

Viele Menschen sind leidenschaftliche Radfahrer und wurden leider schon oft unfreiwillig in gefährliche Situationen im Straßenverkehr verwickelt. Leider sprechen viel zu wenig Fahrradfahrer offen über ihre Unfälle, Verletzungen oder Gefahrensituationen die sie im Straßenverkehr erlebt haben. Doch wir möchten die Geschichten dieser Menschen auf unserer Homepage veröffentlichen, um ihnen ein Gesicht zu geben. Außerdem wollen wir damit andere Radfahrer ermutigen und sensibilisieren, sich nicht zu verstecken und auf Gefahrensituationen richtig zu reagieren. 
 
Dazu befragen wir momentan deutschlandweit Radfahrer, wie sie den Alltag auf dem Fahrrad meistern, was für Situationen sie schon erlebt haben und mit welchen Gefahrensituationen sie schon konfrontiert wurden. Wir wollen herausfinden, wie unterschiedlich die Fahrradfahrer mit solchen Erlebnissen umgehen und was sie Alltagsradlern mit auf den Weg geben wollen. Hier findet ihr einzelne Portraits dieser Radfahrer. Wenn auch du schon einmal auf dem Fahrrad in eine Gefahrensituation verwickelt wurdest, dann melde dich doch bei uns (info@dashbike.de).
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Hierzu haben wir mit Björn ein Interview über seine gefährlichen Erfahrungen im Straßenverkehr geführt. Im Folgenden wollen wir euch zeigen, wie er unsere Fragen beantwortet hat und vor allem wie er die Sicherheit von Fahrradfahrern im Straßenverkehr beurteilt. 
 
Er selbst zählt sich zu der Kategorie der Pendler. Björn legt pro Tag gut 60 Kilometer mit dem Fahrrad zurück, da er an 5 Tagen in der Woche unterwegs ist und rund 28 Kilometer am Tag mit dem Fahrrad (Pedelec) zur Arbeit fährt.
Dadurch, dass Björn nahezu täglich auf dem Fahrrad sitzt hat er auch schon selbst einige brenzlige Situationen hautnah miterlebt. Für ihn ist ein Tag auf dem Fahrrad ohne gefährliche Zwischenfälle mit anderen Verkehrsteilnehmern ein guter Tag. Leider kommen solche Tage seines Empfindens nach immer seltener vor, da die Realität häufig anders aussieht. 
 
Doch worauf lassen sich diese Gefahrensituationen zurückführen? Liegt es beispielsweise an der Infrastruktur oder auch an der Ungeduld vieler Autofahrer? 
 
Björn denkt, dass brenzlige Situationen oft durch die Ignoranz der Autofahrer verursacht werden, da die meisten Autofahrer den Fahrradfahrer als Störfaktor empfinden, weil sie sich durch ihn ausgebremst fühlen und langsamer vorankommen. Aus seiner Sicht liegt es daran, dass Autofahrer die Geschwindigkeit von vielen Fahrradfahrern unterschätzen. Er kritisiert die Ungeduld und das dichte Auffahren der Fahrer, da dadurch schnell Gefahrensituationen entstehen können.
 
In wie weit haben die erlebten Gefahrensituationen das eigene Fahrverhalten beeinflusst oder sogar verändert?
 
Bei Björn hat das miterleben von Gefahrensituationen beim Radfahren zu einer Veränderung seiner Fahrweise geführt. Er bewegt sich sehr vorausschauend und vorsichtig auf dem Fahrrad im Straßenverkehr, da er sich darüber im Klaren ist das jederzeit etwas passieren kann. Des Weiteren hat er auch seinen Kleidungsstil der eigenen Sicherheit angepasst und trägt immer eine Warnweste und Reflektoren beim Fahrradfahren.
 
Gab es auch schon so gefährliche Situationen im Straßenverkehr, dass die Polizei hinzugezogen wurde?
 
Björn erlebt so gut wie an jedem Tag an dem er mit dem Fahrrad im Straßenverkehr unterwegs ist, diverse riskante und äußerst gefährliche Manöver seitens der Autofahrer. Sobald er gezwungen ist vom Radweg auf die Straße auszuweichen ist er Überholvorgängen ausgesetzt, die den Mindestabstand von 1,5 Meter weit unterschreiten und damit die Sicherheit von Radfahrern im Straßenverkehr arg gefährden. Leider sieht er den Gang zur Polizei und das Erstatten einer Anzeige oft als aussichtslos an, weil meist Aussage gegen Aussage steht oder er sich das Kennzeichen des Autofahrers nicht so schnell merken kann.

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